Was passiert mit Daueraufträgen und Lastschriften beim Kontowechsel?

Redaktionsleitung

Kontoauszüge der Sparkasse
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 Ein Wechsel des Girokontos kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Häufig entscheiden sich Kontoinhaber für diesen Schritt, um von besseren Konditionen wie niedrigeren Kontoführungsgebühren oder höheren Zinsen zu profitieren. Auch ein Umzug in eine andere Stadt oder Unzufriedenheit mit dem Kundenservice der bisherigen Bank können ausschlaggebende Faktoren sein. Unabhängig vom Motiv für den Kontowechsel ist es wichtig, alle bestehenden Zahlungsprozesse, insbesondere Daueraufträge und Lastschriften, reibungslos auf das neue Konto zu übertragen. Wer ein neues Girokonto eröffnen möchte, sollte diesen Aspekt frühzeitig berücksichtigen, um finanzielle Engpässe oder Zahlungsausfälle zu vermeiden.

Daueraufträge und Lastschriften sind zentrale Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, unterscheiden sich jedoch in ihrer Funktionsweise. Ein Dauerauftrag ist eine regelmäßig wiederkehrende Überweisung mit festem Betrag, die vom Kontoinhaber einmalig eingerichtet wird. Typische Anwendungsfälle sind Mietzahlungen oder monatliche Sparraten. Im Gegensatz dazu ermöglicht die Lastschrift einem Zahlungsempfänger, variable oder feste Beträge automatisch vom Konto des Zahlungspflichtigen einzuziehen. Dies ist besonders bei Rechnungen, die in ihrer Höhe schwanken können, wie etwa bei Strom- oder Telefonkosten, von Vorteil.

Im Alltag spielen Daueraufträge und Lastschriften eine bedeutende Rolle, da sie den Zahlungsverkehr automatisieren und somit Zeit sparen. Sie gewährleisten, dass regelmäßige Verpflichtungen zuverlässig bedient werden, ohne dass manuelle Überweisungen notwendig sind. Gerade bei einem Kontowechsel ist es entscheidend, diese automatisierten Zahlungsprozesse korrekt anzupassen, um Zahlungsausfälle oder Mahngebühren zu vermeiden. Die sorgfältige Verwaltung von Daueraufträgen und Lastschriften trägt maßgeblich zur finanziellen Stabilität bei und schafft Planungssicherheit im persönlichen Budgetmanagement.

Auswirkungen eines Kontowechsels auf Daueraufträge

Beim Wechsel des Girokontos ist es essenziell, alle bestehenden Daueraufträge auf das neue Konto zu übertragen. Daueraufträge betreffen häufig regelmäßige Zahlungen wie Miete, Versicherungsbeiträge oder Kreditraten. Damit diese Zahlungen weiterhin pünktlich erfolgen, müssen die entsprechenden Aufträge beim bisherigen Kreditinstitut gelöscht und im neuen Online-Banking oder direkt bei der neuen Bank neu eingerichtet werden. Einige Banken bieten beim Girokonto-Wechsel einen automatisierten Kontowechselservice an, der auch die Übertragung von Daueraufträgen umfasst und den Aufwand für den Kontoinhaber minimiert.

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Eine Nichtübertragung bestehender Daueraufträge kann erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Erfolgen Zahlungen nicht wie vorgesehen, können Mahngebühren oder Verzugszinsen entstehen. Besonders kritisch ist dies bei sensiblen Zahlungsverpflichtungen wie der Miete oder Versicherungsprämien, da hierdurch auch vertragliche Nachteile drohen könnten. Ein fehlender Geldeingang beim Zahlungsempfänger kann zudem zu Zahlungsausfällen führen, die das persönliche finanzielle Gleichgewicht beeinträchtigen. Um dies zu vermeiden, sollte die vollständige und korrekte Übertragung der Daueraufträge frühzeitig sichergestellt werden.

Auswirkungen eines Kontowechsels auf Lastschriften

Bei einem Kontowechsel ist es zwingend erforderlich, alle Lastschriftgläubiger rechtzeitig über die neue Bankverbindung zu informieren. Zu den Lastschriftgläubigern zählen beispielsweise Energieversorger, Mobilfunkanbieter oder Streamingdienste. In der Regel ist eine schriftliche Mitteilung notwendig, in der die neue Kontonummer und die Bankleitzahl beziehungsweise IBAN und BIC angegeben werden. Einige Unternehmen bieten auch die Möglichkeit, die Bankdaten bequem im Kundenportal anzupassen. Alternativ kann ein Kontowechselservice der neuen Bank genutzt werden, der die Benachrichtigung der Lastschriftgläubiger automatisiert übernimmt.

Unterbleibt die rechtzeitige Benachrichtigung der Lastschriftgläubiger, drohen Rücklastschriften, wenn der Zahlungseinzug vom alten Konto nicht mehr möglich ist. Rücklastschriften gehen in der Regel mit zusätzlichen Kosten einher, die sowohl vom Konto des Zahlungspflichtigen als auch vom Zahlungsempfänger getragen werden müssen. Darüber hinaus können durch ausbleibende Zahlungen Verzugszinsen oder Mahngebühren entstehen. Bei kritischen Verträgen, etwa mit Versicherungen oder Vermietern, könnten sogar rechtliche Konsequenzen folgen. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine sorgfältige und vollständige Information aller Lastschriftgläubiger unabdingbar.

Unterstützung durch den Kontowechselservice der Volksbank

Der Kontowechselservice der Volksbank bietet eine komfortable Möglichkeit, beim Wechsel des Girokontos bestehende Daueraufträge und Lastschriften effizient zu übertragen. Dieser Service ermöglicht es, Zahlungspartner automatisch über die neue Bankverbindung zu informieren und Daueraufträge auf das neue Konto zu übertragen. Dadurch wird der Übergang nahtlos gestaltet und der administrative Aufwand minimiert.

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Um den Service zu nutzen, ist zunächst die Eröffnung eines neuen Kontos bei der Volksbank erforderlich. Anschließend kann der Kontowechselservice gestartet werden, wobei zwei Optionen zur Verfügung stehen:

  1. Automatisierter Kontowechsel: Durch Eingabe der Online-Banking-Zugangsdaten des bisherigen Kontos werden Zahlungspartner automatisch ermittelt. Das System greift einmalig auf die Umsatzdaten zu und identifiziert Lastschriften, Daueraufträge und Gutschriften. Anschließend werden Schreiben zur Benachrichtigung der Zahlungspartner erstellt, die direkt online unterschrieben und versendet werden können. Zudem wird ein Musterkündigungsschreiben für das alte Konto bereitgestellt.
  2. Manueller Kontowechsel: Für Kunden ohne Online-Banking-Zugang bietet die Volksbank eine geführte Tour an. Hierbei werden anhand von Fragen die relevanten Zahlungspartner identifiziert. Der Nutzer kann aus Vorschlägen auswählen und die entsprechenden Benachrichtigungsschreiben erstellen. Auch hier steht ein Musterkündigungsschreiben für das alte Konto zur Verfügung.

Der Kontowechselservice der Volksbank bietet mehrere Vorteile:

  •       Zeitersparnis: Durch die automatische Ermittlung und Benachrichtigung der Zahlungspartner entfällt die manuelle Recherche und Kontaktaufnahme.
  •       Fehlervermeidung: Standardisierte Prozesse und Vorlagen reduzieren das Risiko von Übertragungsfehlern und gewährleisten eine korrekte Datenübermittlung.
  •       Komfort: Die Möglichkeit, den gesamten Prozess online durchzuführen, inklusive digitaler Unterschrift und Versand, erhöht den Bedienkomfort und ermöglicht einen schnellen Kontowechsel.

Insgesamt erleichtert der Kontowechselservice der Volksbank den Übergang zu einem neuen Girokonto erheblich, indem er die notwendigen Schritte automatisiert und den Kunden bei der Umstellung unterstützt.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Pflichten beim Kontowechsel

In Deutschland bildet das Zahlungskontengesetz (ZKG) die gesetzliche Grundlage für den Kontowechsel. Es regelt den Prozess des Wechsels von Girokonten und verpflichtet Banken dazu, den Wechsel für Kunden möglichst unkompliziert zu gestalten. Dabei sind Fristen für die Übertragung von Zahlungsaufträgen sowie Informationspflichten der Banken festgelegt. Dies sorgt dafür, dass bestehende Zahlungsverpflichtungen wie Daueraufträge und Lastschriften reibungslos weitergeführt werden können.

Beim Kontowechsel haben sowohl der Kunde als auch die beteiligten Banken bestimmte Rechte und Pflichten. Der Kunde muss der neuen Bank die Erlaubnis zur Kommunikation mit der bisherigen Bank erteilen und alle notwendigen Informationen bereitstellen. Die abgebende Bank ist verpflichtet, innerhalb von fünf Geschäftstagen eine Übersicht über bestehende Daueraufträge, Lastschriften und eingehende Zahlungen zur Verfügung zu stellen. Die aufnehmende Bank übernimmt daraufhin die Einrichtung der Daueraufträge und informiert Zahlungspartner über die neue Kontoverbindung.

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Praktische Tipps für einen reibungslosen Kontowechsel

Eine sorgfältige Planung des Kontowechsels ist entscheidend, um finanzielle Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Es empfiehlt sich, das alte Konto zunächst parallel zum neuen Konto weiterzuführen, bis alle Zahlungsvorgänge erfolgreich umgestellt sind. Daueraufträge sollten rechtzeitig auf das neue Konto übertragen und Zahlungspartner über die neue Bankverbindung informiert werden. Ein festgelegter Stichtag für den vollständigen Wechsel hilft, den Überblick zu behalten und mögliche Fehlbuchungen zu vermeiden.

Um sicherzustellen, dass alle relevanten Zahlungspartner über die neue Kontoverbindung informiert werden, ist eine Checkliste hilfreich. Zu den wichtigen Kontaktstellen gehören Arbeitgeber, Vermieter, Energieversorger, Versicherungen, Mobilfunkanbieter und Mitgliedschaften. Auch Behörden, die Zahlungen wie Kindergeld oder Rente leisten, sollten berücksichtigt werden. Durch systematisches Vorgehen wird sichergestellt, dass keine Zahlungspflichten übersehen werden.

Während der Übergangsphase sollte das alte Konto weiterhin gedeckt sein, um eventuelle Abbuchungen oder Zahlungen ausstehender Lastschriften abzudecken. Es ist ratsam, regelmäßige Kontobewegungen zu prüfen, um mögliche doppelte Abbuchungen oder fehlgeschlagene Zahlungen frühzeitig zu erkennen. Sobald alle Zahlungen über das neue Konto laufen und keine ausstehenden Transaktionen mehr offen sind, kann das alte Konto sicher gekündigt werden.