Was kostet der Führerschein? Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich

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Fahrschule
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Der Führerschein ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Mobilität. Doch die Kosten, die mit dem Erwerb verbunden sind, variieren stark zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die durchschnittlichen Ausgaben, die mit dem Führerscheinerwerb in diesen Ländern verbunden sind, und betrachten die spezifischen Anforderungen in jedem Land.

Deutschland

In Deutschland kostet der Erwerb eines Führerscheins der Klasse B im Durchschnitt zwischen 2.100 und 4.400 Euro. Die Höhe der Kosten hängt von verschiedenen Faktoren wie der Anzahl der benötigten Fahrstunden, den Preisen der Fahrschule und möglichen Wiederholungen der Prüfungen ab.

Um den Führerschein zu erwerben, muss man sich zuerst in einer Fahrschule anmelden, was etwa 200 bis 300 Euro kostet. Hinzu kommen die Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs und den Sehtest, die zusammen etwa 50 bis 100 Euro betragen. Die theoretische Ausbildung, einschließlich Lehrmaterial, kostet durchschnittlich zwischen 150 und 250 Euro, wobei der Trend weg von schriftlichen Unterlagen, hin zu Apps geht.

Die Kosten für Fahrstunden, die den größten Teil ausmachen, liegen bei rund 40 bis 70 Euro pro Stunde. In der Regel benötigen Fahrschüler mindestens 30 Fahrstunden, sodass allein hier Kosten von etwa 1.200 bis 2.100 Euro anfallen. Für die Pflichtstunden wie Nachtfahrten, Autobahn- und Überlandfahrten sind zusätzliche Kosten einzuplanen. Die theoretische Prüfung kostet etwa 30 Euro, während für die praktische Prüfung 80 bis 100 Euro anfallen. Lesetipp: was ist der Anhalteweg?

Tipp: Es lohnt sich, verschiedene Fahrschulen zu vergleichen und nach unterschiedlichen Fahrzeugen zu fragen. Auch wenn BMW, Mercedes oder gar Porsche als Fahrschulwagen womöglich mehr Eindruck machen als ein Golf, sollte man bedenken, dass die Fahrzeuge in der Anschaffung und dem Unterhalt viel teurer sind und die Fahrschulen sich diese Mehrkosten meist über höhere Kosten für die einzelne Fahrstunde zurückholen.

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Österreich

In Österreich bewegt sich der Preis für einen Führerschein ebenfalls in einem hohen Bereich, wobei die durchschnittlichen Kosten bei etwa 2.000 bis 3.000 Euro liegen. Die erste Investition ist die Anmeldung in der Fahrschule, die rund 200 bis 300 Euro kostet.

Ein Sehtest ist verpflichtend und kostet etwa 30 bis 50 Euro. Ähnlich wie in Deutschland muss auch in Österreich ein Erste-Hilfe-Kurs besucht werden, der etwa 40 bis 80 Euro kostet. Die theoretische Ausbildung wird durch Kursgebühren von etwa 150 bis 300 Euro abgedeckt.

Fahrstunden kosten im Schnitt zwischen 50 und 80 Euro. Da die meisten Fahrschüler mindestens 30 bis 35 Stunden benötigen, entstehen hier Kosten von 1.500 bis 2.800 Euro. Die Prüfungsgebühren sind ähnlich wie in Deutschland und belaufen sich für die Theorie auf rund 30 Euro und für die Praxis auf etwa 90 bis 120 Euro.

Schweiz

In der Schweiz sind die Kosten für den Führerschein am höchsten und belaufen sich durchschnittlich auf mindestens 4.000 bis 5.000 Euro. Der Prozess beginnt mit einem obligatorischen Nothelferkurs, der etwa 100 bis 200 CHF (ca. 90 bis 180 Euro) kostet. Ein Sehtest, der etwa 20 bis 30 CHF (ca. 18 bis 27 Euro) kostet, ist ebenfalls erforderlich.

Die Anmeldung zur Theorieprüfung kostet rund 50 CHF (ca. 45 Euro). Nachdem man die Theorie bestanden hat, folgt die praktische Ausbildung. Fahrstunden in der Schweiz sind kostspielig und kosten im Schnitt 90 bis 120 CHF (ca. 80 bis 110 Euro) pro Stunde. Für die meisten Schüler sind mindestens 30 bis 40 Stunden notwendig, was allein Kosten von 2.700 bis 4.800 CHF (ca. 2.500 bis 4.400 Euro) verursacht.

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Ein einzigartiges Element der Schweizer Führerscheinausbildung ist der obligatorische Schleuderkurs, wie uns der Fahrtrainer eines Schleuderkurses in Gossen erklärt. Dieser Kurs, auch als WAB-Kurs (Weiterbildungskurs) bekannt, dauert einen Tag und simuliert das Verhalten des Fahrzeugs in kritischen Situationen wie bei Glatteis oder plötzlichem Bremsen. Die Teilnahme an diesem Kurs kostet etwa 300 bis 500 CHF (ca. 270 bis 450 Euro).

Zusätzlich fallen Prüfungsgebühren von etwa 150 bis 200 CHF (ca. 135 bis 180 Euro) an. Die Gesamtkosten können jedoch je nach Fahrschule und Standort variieren.

Fazit

Der Erwerb eines Führerscheins ist in allen drei Ländern mit erheblichen Kosten verbunden, wobei die Schweiz im Vergleich die höchsten Ausgaben verlangt. Während in Deutschland und Österreich die Preise ähnlich sind, sorgt der obligatorische Schleuderkurs in der Schweiz für zusätzliche Kosten. Es lohnt sich, vorab die Fahrschulen zu vergleichen und sich über Möglichkeiten der Kostenreduzierung, wie Intensivkurse oder Sammelfahrten, zu informieren.