Das typisch deutsche Wohnzimmer mit seiner Anbauwand und der langweiligen Couchgarnitur hat endlich ausgedient – man liebt es zunehmend exotisch! Und das nicht nur auf dem Kiez, sondern überall hierzulande. Wir stellen die beliebtesten exotischen Wohnstile etwas näher vor.
Amerikanisch Wohnen wir immer beliebter
Über die amerikanische Wohnkultur ließe sich mit Sicherheit eine ganze Abhandlung schreiben, so vielseitig sind die Stile, die uns dort begegnen. Bei Amerika denken die meisten natürlich vorrangig an die USA – und auch wenn nicht alle dort den gleichen Geschmack haben, kann man einen gewissen Hang zu großen, auffälligen Dekorationen und auch zu etwas (für uns vielleicht) verrückten Einrichtungen feststellen.
Schwere, dekorative Sessel und ebensolche Möbelstücke, reich verziert und viel Holz prägen den typisch amerikanischen Wohnstil. Holz findet sich übrigens nicht nur am Boden, sondern auch an der Decke und an den Wänden – das geht so weit, dass sogar das Bild an der Wand nicht auf Leinwand, sondern als Holzbild ausgeführt ist. Alles sehr kunstvoll und entsprechend wertig.
Die amerikanische Wohnkultur ist natürlich nicht nur von den lange zurückliegenden Traditionen geprägt, es handelt sich hier auch um ein hervorragendes Beispiel für den Einfluss der Popkultur auf Dekorationen, Möbel oder gar komplette Häuser. Und immer mehr Deutsche folgen diesem Trend.
Extravagante Wohnkultur mit afrikanischen Möbeln
Eine afrikanische Safari gehört für viele Menschen noch immer zu den bedeutendsten Urlaubszielen. Kein Wunder: Schließlich beheimatet der Kontinent sehr viele Kulturen und Tiere, mit denen man nur sehr selten in Berührung gerät. Und es ist möglich, sich den Hauch dieses Urlaubes auch nach Hause zu holen. Afrikanische Möbel wirken dabei recht exotisch und extravagant, verleihen jedem Zimmer aber auch eine leicht wildromantische Note.
Der afrikanische Wohncharakter ist sehr naturnah und somit auch animalisch. Ist das Leder für Sessel normalerweise vor der Verwendung von den Haaren befreit und gegerbt worden, so wird die Einheit aus Haut und Pelz bei dieser Stilrichtung nicht immer voneinander getrennt. Allerdings wird dazu in der Regel Rinderfell benutzt. Vorsicht gilt bei offensichtlichen Raubtierpelzen: Sie könnten illegal gewildert sein!
Doch geht der Charakter afrikanischer Möbel weit über den Fellbezug hinaus. Meist werden massive Holzeinrichtungen bevorzugt, die sehr dunkel wirken. Ausschlaggebend ist dafür das verwendete Rohmaterial. Insbesondere die benutzten Wurzeln erscheinen rotbraun, wogegen viele Stämme weitaus dunkler und beinahe in ein tiefes Schwarz hineingehend aussehen. Dennoch verleiht diese Farbgebung dem Zimmer keinen drückenden oder sogar schweren Charakter. Viele der Räume wirken sehr wohnlich, weil die massiven Möbel und warmen Farben nicht übermäßig verwendet werden. Hierzu ist jedoch ein gutes Feingefühl nötig.
Schon ein Klassiker: Die asiatische Wohnkultur
Asiatische Wohnkultur verheißt Schlichtheit auf gehobenem Niveau. Die klaren Linien und Formen, die Geradlinigkeit, die leichten Materialien und das exotische Dekor werden von vielen Menschen sehr geschätzt. Andererseits wurde diese Form der Inneneinrichtung in den letzten Jahren vielleicht ein wenig zu exzessiv betrieben, so dass sich einige Individualisten inzwischen nicht mehr mit dem „Asia-Stil“ anfreunden können.
Der Begriff „Feng Shui“ löst bei vielen Menschen ein unwillkürliches Stöhnen aus. Es ist allerdings eine Tatsache, dass sich eine harmonische Inneneinrichtung positiv auf die menschliche Psyche auswirken kann, und dass gerade der asiatische Stil nach Harmonie und Gradlinigkeit strebt. Minimalistisch und puristisch, aber wohl akzentuiert werden die exotisch anmutenden Möbel arrangiert.
Andererseits ist dies wiederum eine Geschmacksfrage, und auch nicht alle asiatischen Wohnungen sind genau gleich eingerichtet. Die dominierenden Farben dieses Wohnstils sind Schwarz, Weiß und Rot, was unweigerlich auch ein wenig an Japan erinnert. Tatsächlich ist der viertgrößte Inselstaat der Welt auch die Inspirationsquelle für das Gros des Asia-Dekors. Die bodennahen Tische, an die man sich ohne Stuhl setzt, sind beispielsweise in Ländern wie China gar nicht gebräuchlich. Gemusterte Tapeten oder knallbunte Wände sind bei diesem Stil nicht erlaubt. Durch Schlichtheit und Dezenz wird Stilsicherheit erreicht.