Die vielleicht besten Filme von Miss Marple

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Miss Marple

Margaret Rutherford (1892–1972) war eine britische Schauspielerin, bekannt für ihre exzentrischen und charmanten Charakterrollen in Film und Theater. Besonders populär wurde sie in den 1960er Jahren durch ihre Darstellung der Miss Marple in mehreren Agatha-Christie-Verfilmungen. Mit ihrer warmherzigen, aber skurrilen Art und ihrem unverwechselbaren Auftreten prägte sie diese Rolle nachhaltig und wurde weltweit zum Publikumsliebling.

Rutherfords Karriere begann am Theater, wo sie mit ihrem komischen Talent und ihrer einzigartigen Bühnenpräsenz rasch Erfolge feierte. Später wechselte sie zum Film und wirkte in mehreren britischen Komödien wie Der Untertan (1951) und Der Spinner (1953) mit. Für ihre Rolle in Hotel International (1963) gewann sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin.

Trotz eines Lebens voller Erfolg litt Rutherford unter gesundheitlichen und familiären Problemen. Sie blieb jedoch stets eine der beliebtesten und ungewöhnlichsten Schauspielerinnen ihrer Zeit, geschätzt für ihre unkonventionelle Schönheit und ihr großes Herz. Ihre Interpretation der Miss Marple wird bis heute hoch geschätzt und gilt als eine der einprägsamsten Darstellungen dieser Figur.

Die estaunliche Karriere von Margaret Rutherford

Margaret Rutherford kam auf ungewöhnliche Weise zur Rolle der Miss Marple. Sie war nicht Agatha Christies erste Wahl für die berühmte Amateurdetektivin – Christies Buch-Miss Marple war als stille, zurückhaltende ältere Dame beschrieben, und Rutherford schien mit ihrer energischen, etwas schrulligen Persönlichkeit kaum dafür geeignet. Dennoch entschied sich die Produktionsfirma MGM, Rutherford für die Rolle zu besetzen, da ihr komisches Talent und ihre starke Bühnenpräsenz vielversprechend erschienen.

1957 begann MGM, Agatha Christies Miss-Marple-Romane zu adaptieren, um die berühmte Detektivin einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Margaret Rutherford wurde 1961 erstmals für den Film 16 Uhr 50 ab Paddington (Murder She Said) in der Rolle besetzt. Sie verkörperte die Detektivin auf ihre eigene, unkonventionelle Art und brachte eine erhebliche Portion Humor und Lebendigkeit in die Figur ein, was bei Publikum und Kritik auf breite Zustimmung stieß.

Rutherford war jedoch skeptisch, die Rolle anzunehmen, da sie in einem Brief an Christie schrieb, dass sie sich selbst nicht für die „richtige“ Miss Marple hielt. Doch ihr Mann, der Schauspieler Stringer Davis, ermutigte sie, die Rolle anzunehmen – auch er spielte in den Filmen mit und unterstützte sie bei jedem Dreh. Nach dem großen Erfolg des ersten Films folgten noch drei weitere Verfilmungen, in denen Rutherford Miss Marple spielte: Murder at the Gallop (1963), Murder Most Foul (1964) und Murder Ahoy! (1964).

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Ihr komödiantischer, fast unerschrockener Stil prägte die Figur in den Filmen. Sie verwandelte Miss Marple in eine kraftvolle, pragmatische Frau, die es verstand, mit Witz und Scharfsinn ihre Fälle zu lösen. Die Filme wurden zu Klassikern, und Rutherford wurde über Nacht zum Publikumsliebling. Selbst Agatha Christie soll nach dem Erfolg eingesehen haben, dass Rutherford der Rolle auf ihre eigene Weise Leben einhauchte, auch wenn sie von der literarischen Figur abwich.

16 Uhr 50 ab Paddington

Der Film 16 Uhr 50 ab Paddington (Murder She Said, 1961) ist die erste Verfilmung, in der Margaret Rutherford die Rolle der Miss Marple übernahm. Der Film basiert lose auf dem Roman 16 Uhr 50 ab Paddington von Agatha Christie, unterscheidet sich jedoch in vielen Details, vor allem durch Rutherfords charakteristische Interpretation der Detektivin.

Filmbeschreibung:

Die Handlung beginnt, als Miss Marple während einer Zugfahrt einen Mord beobachtet: Sie sieht, wie eine Frau in einem vorbeifahrenden Zug erdrosselt wird. Doch als sie dies der Polizei meldet, glaubt ihr niemand, da keine Leiche gefunden wird. Entschlossen, das Verbrechen aufzuklären, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Ihre Nachforschungen führen sie zum Anwesen von Rutherford Hall, wo sie sich als Haushälterin einschleicht, um den Geheimnissen der Familie Crackthorpe auf die Spur zu kommen.

Rezension:

16 Uhr 50 ab Paddington wurde ein großer Erfolg und festigte Rutherfords Ruf als eigenwillige, aber äußerst liebenswerte Miss Marple. Der Film besticht durch eine charmante Mischung aus klassischem Krimi und britischem Humor und wurde zu einem wichtigen Meilenstein in Rutherfords Karriere. Ihre Interpretation prägte die Figur der Miss Marple nachhaltig und machte den Film zu einem Publikumsliebling.

Der Wachsblumenstrauß

Der Film Der Wachsblumenstrauß (Murder at the Gallop, 1963) ist die zweite Verfilmung, in der Margaret Rutherford als Miss Marple auftritt. Der Film basiert auf Agatha Christies Roman Die Schattenhand (After the Funeral), in dem Miss Marple in der literarischen Vorlage allerdings gar nicht vorkommt. Dennoch entschied man sich, die Geschichte an den Charakter anzupassen, um Rutherford in ihrer beliebten Rolle erneut auftreten zu lassen.

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Filmbeschreibung:

In der Handlung des Films wird Miss Marple Zeugin eines Mordes an einem wohlhabenden älteren Mann, der in Verdacht steht, von einem seiner Erben umgebracht worden zu sein. Miss Marple ist überzeugt, dass der Todesfall kein Unfall war und beginnt, im Umfeld der exzentrischen Familie nachzuforschen. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Reitclub, wo sie sich, trotz ihres hohen Alters und ihrer fehlenden Reiterfahrung, als erfahrene Reiterin ausgibt, um Zugang zu weiteren Hinweisen und den Verdächtigen zu erhalten.

Rezension:

Der Wachsblumenstrauß war ein großer Erfolg und trug weiter zur Popularität von Margaret Rutherford in der Rolle der Miss Marple bei. Ihr charmanter, unkonventioneller Stil machte den Film zu einem Klassiker und festigte ihre Darstellung der amateurhaften Detektivin als eine der eigenwilligsten und ikonischsten Interpretationen der Figur.

Vier Frauen und ein Mord

Der Film Vier Frauen und ein Mord (Murder Most Foul, 1964) ist der dritte Teil der Miss-Marple-Reihe, in dem Margaret Rutherford die Rolle der beliebten Amateurdetektivin spielt. Der Film basiert lose auf Agatha Christies Roman Der Wachsblumenstrauß (Mrs. McGinty’s Dead), wurde jedoch inhaltlich stark verändert, um Rutherfords charismatische und humorvolle Interpretation der Miss Marple in den Mittelpunkt zu stellen.

Filmbeschreibung:

In der Handlung sitzt Miss Marple als Geschworene im Prozess gegen einen Mann, der seine Vermieterin ermordet haben soll. Während alle anderen Geschworenen von seiner Schuld überzeugt sind, besteht Miss Marple darauf, dass der Mann unschuldig ist. Da sie eine Verurteilung nicht zulassen kann, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und wird schließlich Mitglied in einer Theatergruppe, in der sie den eigentlichen Mörder vermutet. Dort erlebt sie schrullige Charaktere, skurrile Situationen und bringt mit ihrem detektivischen Scharfsinn immer mehr Geheimnisse ans Licht.

Rezension:

Vier Frauen und ein Mord wurde wegen seiner Mischung aus Spannung und Komik zu einem weiteren Erfolg in der Miss-Marple-Reihe. Rutherford schaffte es erneut, die Zuschauer mit ihrer einzigartigen Interpretation der Miss Marple zu begeistern. Ihr Mut und ihre schrullige Art brachten frischen Wind in die klassische Detektivgeschichte und machten den Film zu einem unvergesslichen Teil der Reihe.

Mörder Ahoi!

Der Film Mörder Ahoi! (Murder Ahoy!, 1964) ist der vierte und letzte Film der Miss-Marple-Reihe mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle. Anders als die vorherigen Verfilmungen basiert Mörder Ahoi! nicht direkt auf einem Roman von Agatha Christie, sondern auf einer originellen Geschichte, die speziell für Rutherfords Version der Miss Marple entwickelt wurde.

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Filmbeschreibung:

In der Handlung wird Miss Marple zur Treuhänderin einer wohltätigen Stiftung ernannt, die sich um die Erziehung straffällig gewordener Jugendlicher kümmert. Während eines Treffens der Stiftung wird ein Mitglied des Vorstandes vergiftet, kurz nachdem er ankündigt, geheime Machenschaften auf einem Schulschiff aufzudecken. Miss Marple wird sofort misstrauisch und beschließt, das Schiff selbst zu untersuchen. Sie begibt sich an Bord und stößt auf eine Vielzahl merkwürdiger Charaktere und mysteriöser Vorfälle. Mit ihrem gewohnten Scharfsinn und einer gehörigen Portion Mut enthüllt sie schließlich das dunkle Geheimnis, das auf dem Schiff verborgen liegt.

Rezension:

Der Film ist geprägt von Rutherfords Humor und ihrer dynamischen Art, die der Figur von Miss Marple einen einzigartigen, liebenswerten Charakter verleiht. Mörder Ahoi! kombiniert klassische Krimi-Spannung mit britischem Humor und zeigt Miss Marple von ihrer abenteuerlichsten Seite. Rutherfords Darstellung machte den Film zu einem Erfolg und krönte ihre ikonische Interpretation der Miss Marple, die bis heute als eine der ungewöhnlichsten und charmantesten Darstellungen der Figur gilt.

Hintergrund:

Margaret Rutherfords Schauspielkarriere war außergewöhnlich und unvergleichlich.
Für ihre Rolle in Hotel International (1963) erhielt sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin, was ihren Status als herausragende Schauspielerin weiter festigte.

Fazit

Margaret Rutherfords Schauspielkarriere war geprägt von einer charmanten Mischung aus Komik, Originalität und herzlicher Exzentrik. Sie hinterließ ein Vermächtnis als eine der eigenwilligsten und beliebtesten britischen Schauspielerinnen ihrer Zeit. Ihre Darstellung der Miss Marple setzte einen neuen Standard und bleibt bis heute eine der markantesten und am meisten geschätzten Interpretationen der Figur. Rutherfords Fähigkeit, das Publikum sowohl zum Lachen als auch zum Mitfiebern zu bringen, machte sie zu einer einzigartigen Persönlichkeit auf der Leinwand und im Theater – eine unverwechselbare Künstlerin, deren Werk auch heute noch begeistert.