Die Saale – Wandern und Radfahren in der Natur

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Die 427 Kilometer lange Saale entspringt im Fichtelgebirge und fließt durch Bayern und Thüringen, bevor sie in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Die größte Stadt an ihrem Verlauf ist Halle. Entlang der Saale finden sich Naturparks, wobei das Saale-Unstrut-Trias Land sicher der bekannteste ist.

Schifffahrt auf der Saale

Seit 981 ist urkundlich belegt, dass die Saale für Güter- und Personentransport genutzt wurde. Frühere historische Erwähnung des Flusses lassen aber von einer viel längeren wirtschaftlichen Nutzung des Gewässers ausgehen.

Güterverkehr gibt es seit der Stilllegung des Hafens in Halle keinen mehr. Vor allem ab Bad Dürrenberg und Naumburg gibt es Fährverkehr. Ab den Häfen von Bernburg, Halle, Merseburg und Bad Kösen kann man auf Ausflugsbooten der ortsansässigen Reedereien die Saale entlangfahren und die Natur- und Kulturlandschaft bestaunen.

Diverse Kanalbauten, ausgehend schon aus dem 19. Jahrhundert, wurden zum Teil begonnen, sind aber heute stillgelegt und nie vollendet worden. Einzig ein elf Kilometer langes Teilstück des Ester-Saale-Kanals, welcher bis nach Leipzig führen sollte, ist in den Bundeswasserstraßen aufgeführt.

Diverse kleinere Fähren helfen vor allem den Radtouristen auf der anderen Uferseite der Saale ihre Tour fortzusetzen und die Region zu erkunden.

Tourismus entlang der Saale

Thüringen und Sachsen-Anhalt, ohnehin bekannt für ihre vielen UNESCO-Kulturdenkmäler und historisch-wertvollen Bauten, ergänzt durch eine Vielzahl berühmter Söhne und Töchter aus den letzten Jahrhunderten, punktet touristisch auch mit den Naturparks entlang der Saale.

Schön an der Quelle beginnt das Abenteuer Natur erleben, im Einklang mit jahrhundertelang genutzten Kulturlandschaften. Im Fichtelgebirge inmitten ausgedehnter Wälder findet sich die, von angrenzenden Orten finanzierte, Mundplatte der Quelle der Saale. Hier ist auch der Ausgangspunkt des 427 Kilometer langen Saaleradweges.

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Bis 1989 bildete, die Saale einen Teil der innerdeutschen Grenze, bevor sie gemächlich durch das Thüringer Schiefergebirge fließt, wo sie durch mehrere Stauseen auch wirtschaftlich genutzt wird.

Im Thüringer Becken entlang von Saalfeld und Jena nimmt sie bei Naumburg die Unstrut auf. Hier befindet sich der wohl bekannteste Naturpark entlang Ihres Verlaufes. Die 1000 Jahre alte Stadt hat allein schon viel Sehenswertes zu bieten, bekommt aber mit der Region und dem Naturpark auch Bedeutung für längere Urlaubsaufenthalte, denn nur kurze Stadtbesichtigung.

Weiter geht es über Bad Dürrenberg und Merseburg nach Halle. Die bedeutendste und größte Stadt entlang der Saale. Hier findet sich auch die Saale-Elster-Aue mit ihren Inseln und felsigem Ufer. In dieser Aue, welche ein über 900 Hektar großes Naturschutzgebiet ist, finden Sie eines der größten Brutgebiete des Graureihers in Europa.

Bei Barby mündet die Saale schließlich in die Elbe. Die kleine Stadt in Sachsen-Anhalt mit ihrer wechselvollen Geschichte zieht historisch-interessierte Reisende an.

Bedeutung der Saale für die Wirtschaft

Mit den Stauseen Bleilochtalsperre, Burkhammer, Walsburg, Hohenwartetalsperre und Eichicht bildet diese Saale Kaskade den zweitgrößten Verbund von Wasserkraftwerken in Deutschland. Laufwasserkraftwerke ergänzen diese wirtschaftliche Nutzung.

Ein weiterer Ausbau der Saale und einfließender Flüsse wird von Umweltgruppen blockiert.

Seit der Aufgabe der Güterhäfen in Halle spielt die Saale keine wirtschaftlich tragende Rolle mehr in diesem Bereich. Rein die touristische Nutzung verleiht ihr höhere Bedeutung.

Neben Halle spielt nur Jena noch wirtschaftlich eine Rolle. Der Rest der Städte entlang des Flusses beruht rein auf Historie und Naturparks mit seiner touristischen Nutzung. Am Beispiel Saale-Unstrut-Naturpark mit seinen Rad- und Wanderwegen entlang geschichtsträchtiger Bauten und dem einzigen ostdeutschen Weinbaugebiet an seinem Rand sei hier kurz eine Bedeutung dargelegt.

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Mehrere Reedereien unterhalten im Unterlauf der Saale Fährbetriebe für Ausflugsgäste, teilweise ebenfalls mit Oldtimer-Booten. Kleinere Fähren für die Übersetzung von Radtouristen ergänzen dieses Angebot.

Der wichtigste Nebenfluss der Saale ist die Unstrut. Die Hänge mit ihren Steinterrassen und Burgen erinnern den Weinliebhaber an die österreichische Wachau. Das Gebiet sieht hier ebenfalls auf eine lange Tradition zurück und hat mit der Sektkellerei Rotkäppchen sein größtes Aushängeschild. Freyburg, unweit von Naumburg, ist das Zentrum des Weinbaus. Ein Besuch lässt sich perfekt mit der Entdeckung des Naturparks Triasland verbinden.

Bad Kösen, Naumburg, Bad Dürrenberg und Merseburg, sowie Bernburg profitieren touristisch von den Auenlandschaften entlang der Saale und Ihrer Nebenflüsse. Hier können ursprüngliche mitteldeutsche Buchenwälder und ihr Reichtum an Flora bewundert werden. Einst war Deutschland mit Buchen- und Eichenwäldern bedeckt. Hier kann man den deutschen Urwald nachfühlen und der ursprünglichen Vielfalt an Vegetation und Tierwelt. Geführte Touren in den Naturparks beleben die Wirtschaft und eine Rückbesinnung auf alte Handwerkskunst lässt Antiquitätenjäger hier ihre Zeit verbringen.

Die jahrtausendelange Bedeutung der Saale als Handelsweg ist zwar als solcher nicht mehr gegeben, aber die touristisch-nachhaltige Nutzung bringt vor allem innerdeutschen Urlaubern und Wanderern die ursprüngliche Fauna und Flora Deutschlands nahe.