Begrüne deinen Kiez – Tipps für mehr Natur in deinem Viertel

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Innenhof im Neuköllner Kiez
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Ein Grundstück, auf dem sich keine Bäume befinden, wirkt immer ein wenig trist. Es müssen ja nicht unbedingt riesige Bäume sein, aber etwas Grün in deinem Kiez lockert vieles auf. Kleinere Arten oder Hecken und Sträucher sind wunderschön anzusehen und bieten viele Vorteile. Sie sorgen für einen Windschutz und spenden im Sommer einen kühlenden Schatten. Es steht eine riesengroße Auswahl an unterschiedlichen Laub- und Nadelbäumen zur Auswahl, sodass jeder Grundstücksbesitzer, egal ob die Immobilie ein Altbau oder Neubau ist, passende Exemplare findet. Verschiedene Baumarten können auch gerne gemischt werden. Ein solcher Anblick sorgt bei anderen Menschen oftmals für Erstaunen.

Die rechtliche Situation solltest du unbedingt beachten

Ob du deinen Innenhof einfach bepflanzen darfst, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Diese sind besonders von den rechtlichen und organisatorischen Gegebenheiten abhängig:

1. Eigentumsverhältnisse

  • Wenn der Innenhof zu deinem privaten Eigentum gehört, kannst du ihn in der Regel nach Belieben gestalten, solange du keine Nachbarn oder öffentliches Interesse beeinträchtigst.
  • Miteigentum (z. B. bei einer Eigentümergemeinschaft): In Mehrfamilienhäusern gehört der Innenhof oft zum Gemeinschaftseigentum. Hier brauchst du möglicherweise die Zustimmung der Eigentümerversammlung.

2. Mietverhältnis

  • Als Mieter darfst du den Innenhof in der Regel nicht eigenständig umgestalten oder bepflanzen, da dieser meist zum gemeinschaftlichen oder privaten Eigentum des Vermieters gehört. Eine schriftliche Genehmigung deines Vermieters ist erforderlich.

3. Baurecht und Vorschriften

  • Manche Innenhöfe unterliegen besonderen Schutzbestimmungen, beispielsweise wenn das Gebäude denkmalgeschützt ist.
  • Auch Abstandsregelungen oder das Pflanzen bestimmter Arten (z. B. hohe Bäume) könnten Einschränkungen mit sich bringen.

4. Nachbarschaftsrecht

  • Falls Pflanzen über die Grundstücksgrenze hinaus wachsen oder Schatten werfen, könnte das Konflikte mit deinen Nachbarn auslösen. Ein Blick ins Nachbarschaftsrecht deines Bundeslandes gibt Aufschluss über mögliche Einschränkungen.

5. Kommunale Vorgaben

  • In manchen Kommunen gibt es Förderprogramme oder Anreize für Begrünung, die dir zusätzliche Möglichkeiten bieten. Umgekehrt können auch Vorschriften zur Gestaltung in bestimmten Zonen existieren.

Kläre die Eigentumsverhältnisse und sprich am besten mit deinem Vermieter, der Eigentümergemeinschaft oder den Nachbarn. Bei Unsicherheiten lohnt sich eine Rücksprache mit dem Bauamt oder einer zuständigen Behörde. Wenn alles geklärt ist, steht deiner grünen Oase im Innenhof nichts mehr im Weg!

Gartengestaltung mit Bäumen und Sträuchern

Bäume und Sträucher sind das Rückgrat eines jeden Gartens. Sie schaffen Struktur, Privatsphäre und ein angenehmes Mikroklima. Mit der richtigen Auswahl und Anordnung lässt sich der Garten in verschiedene Gartenräume gliedern, die zum Verweilen einladen.

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Gartenräume durch Bepflanzung gliedern

Durch geschickte Bepflanzung können Sie Ihren Garten in unterschiedliche Bereiche unterteilen. Hier sind einige Ideen:

  • Hohe Hecken als natürliche Raumteiler
  • Baumgruppen für schattige Sitzplätze – hier bieten sich immergrüne Bäume an
  • Blühende Sträucher als farbenfrohe Akzente
  • Gräser und Stauden für fließende Übergänge

Tricks der Profis bei der Gartenplanung

Profis setzen bei der Gartengestaltung auf eine ausgewogene Mischung aus immergrünen und laubabwerfenden Gehölzen. So entsteht ein ganzjährig attraktives Bild. Achten Sie auf interessante Wuchs- und Blattformen sowie jahreszeitlich wechselnde Blüten und Früchte.

Tipp: Laut Experten ist die beste Pflanzzeit für Bäume im Herbst oder Frühling. Beachten Sie jedoch die Schonzeit für Gehölze vom 1. März bis 30. September, in der nur Form- und Pflegeschnitte zulässig sind.

Vorteile von Sträuchern und Bäumen – warum machen wir das?

Bäume und Sträucher bieten zahlreiche ökologische Vorteile, die sowohl für die Natur als auch für das menschliche Leben von großer Bedeutung sind. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

1. Verbesserung der Luftqualität

Bäume und Sträucher filtern Schadstoffe wie Feinstaub, Kohlenstoffdioxid und andere Luftschadstoffe aus der Umgebung. Sie produzieren Sauerstoff und tragen damit zur Verbesserung der Luftqualität bei.

2. Förderung der Biodiversität

Sie bieten Lebensraum, Nahrung und Schutz für zahlreiche Tierarten, darunter Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Blühende Sträucher und Bäume locken Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an und fördern so die Artenvielfalt.

3. Bodenschutz

Die Wurzeln stabilisieren den Boden, verhindern Erosion und verbessern die Bodenqualität. Sie fördern die Wasserspeicherung im Boden und tragen zur Regulierung des Grundwasserspiegels bei.

4. Klimaregulation

Bäume wirken wie natürliche Klimaanlagen, indem sie Schatten spenden und die Umgebungstemperatur durch Verdunstungskühlung senken. Sie reduzieren städtische Hitzeinseln und tragen zur Milderung von Temperaturspitzen bei.

5. Kohlenstoffbindung

Durch die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid tragen Bäume und Sträucher aktiv zum Klimaschutz bei. Sie speichern CO₂ langfristig in ihrem Holz und mindern so die Auswirkungen des Klimawandels.

6. Schall- und Windschutz

Dichte Gehölze fungieren als natürliche Lärmschutzwände und reduzieren störenden Verkehrslärm. Sträucher und Hecken bremsen den Wind und schützen Böden und Gebäude.

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7. Förderung des Wasserkreislaufs

Bäume und Sträucher nehmen Regenwasser auf und verringern so die Oberflächenabflussmenge, was Überflutungen vorbeugt. Sie geben durch ihre Blätter Wasser an die Atmosphäre ab und tragen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei.

8. Ästhetische und psychologische Wirkung

Begrünte Flächen fördern das Wohlbefinden und wirken positiv auf die menschliche Psyche. Sie tragen zur Verschönerung von Städten und Dörfern bei und schaffen eine Verbindung zur Natur.

Welche immergrünen Bäume sind empfehlenswert?

Nadelbäume

  1. Eibe (Taxus baccata)
    • Eigenschaften: Dunkelgrünes, weiches Nadelwerk, sehr schnittverträglich und langlebig.
    • Standort: Halbschatten bis Schatten, verträgt auch volle Sonne.
    • Besonderheiten: Geeignet für kleinere Gärten oder Hecken. Achtung, giftig!
  2. Lebensbaum (Thuja)
    • Eigenschaften: Dichte, kompakte Krone, gut für Sichtschutzhecken.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Pflegeleicht, sollte regelmäßig geschnitten werden.
  3. Zypresse (Cupressus)
    • Eigenschaften: Schlank wachsend, elegantes Erscheinungsbild.
    • Standort: Sonnig, bevorzugt milde Winterregionen.
    • Besonderheiten: Ideal für mediterranes Flair.
  4. Kiefer (Pinus mugo)
    • Eigenschaften: Robust, wächst langsam und kompakt.
    • Standort: Sonnig, trockene bis durchlässige Böden.
    • Besonderheiten: Perfekt für kleinere Gärten oder Steingärten.

Laubbäume

  1. Lorbeerbaum (Laurus nobilis)
    • Eigenschaften: Dunkelgrüne, glänzende Blätter, oft als Formschnitt erhältlich.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig, empfindlich bei starkem Frost.
    • Besonderheiten: Auch als Kübelpflanze geeignet.
  2. Stechpalme (Ilex aquifolium)
    • Eigenschaften: Dunkelgrüne, oft gezackte Blätter mit roten Beeren im Winter.
    • Standort: Halbschatten bis Schatten.
    • Besonderheiten: Attraktiver Kontrast durch die roten Beeren (für Vögel wichtig).
  3. Magnolie (Magnolia grandiflora)
    • Eigenschaften: Große, glänzende Blätter, prachtvolle Blüten im Sommer.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt.
    • Besonderheiten: etwas anspruchsvoller in der Pflege, aber sehr dekorativ.

Exoten für milde Regionen

  1. Olivenbaum (Olea europaea)
    • Eigenschaften: Silbergrünes Laub, mediterranes Flair.
    • Standort: Sonnig, frostfreie Standorte oder Überwinterung im Kübel.
    • Besonderheiten: Anspruchsvoll bei Frost, eher für wärmere Gegenden geeignet.
  2. Bambusbaum (Phyllostachys)
    • Eigenschaften: Schmal wachsend, immergrüne Halme.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Bildet dichte Sichtschutzreihen, benötigt eine Rhizomsperre.

Hecken und Büsche

Klassische Heckenpflanzen

  1. Eibe (Taxus baccata)
    • Eigenschaften: Weiches, dunkelgrünes Nadelwerk, sehr schnittverträglich und langlebig.
    • Standort: Halbschatten bis Schatten, verträgt auch Sonne.
    • Besonderheiten: Ideal für formale Hecken, langsam wachsend. Achtung, giftig!
  2. Buchsbaum (Buxus sempervirens)
    • Eigenschaften: Kleinblättrig, dicht wachsend, klassischer Formschnitt möglich.
    • Standort: Halbschatten bis Sonne.
    • Besonderheiten: Vorsicht vor Buchsbaumzünsler und Pilzbefall.
  3. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
    • Eigenschaften: Große, glänzende Blätter, schnell wachsend und robust.
    • Standort: Sonnig bis schattig.
    • Besonderheiten: Pflegeleicht, bietet guten Sichtschutz.
  4. Thuja (Lebensbaum)
    • Eigenschaften: Dicht wachsend, gut für hohe und kompakte Hecken.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Regelmäßiger Schnitt notwendig, pflegeleicht.
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Ziersträucher mit immergrünem Laub

  1. Stechpalme (Ilex aquifolium)
    • Eigenschaften: Dunkelgrüne, oft gezackte Blätter, rote Beeren im Winter.
    • Standort: Halbschatten bis Schatten.
    • Besonderheiten: Gut für Vogelschutz und als dekorative Hecke geeignet.
  2. Glanzmispel (Photinia fraseri ‚Red Robin‘)
    • Eigenschaften: Grüne Blätter mit rötlichem Austrieb, auffallend dekorativ.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Kombiniert Schutz und Zierwert, schnittverträglich.
  3. Feuerdorn (Pyracantha)
    • Eigenschaften: Dornenreich, mit weißen Blüten im Frühling und leuchtenden Beeren.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Guter Vogelschutz, ideal für dekorative und wehrhafte Hecken.
  4. Lavendelheide (Pieris japonica)
    • Eigenschaften: Glänzende Blätter und zarte Blütentrauben im Frühling.
    • Standort: Halbschatten, bevorzugt saure Böden.
    • Besonderheiten: Sehr dekorativ, eher langsam wachsend.

Immergrüne Büsche für Akzente

  1. Rhododendron (Rhododendron)
    • Eigenschaften: Große Blätter und prächtige Blüten im Frühjahr.
    • Standort: Halbschatten, saure und durchlässige Böden.
    • Besonderheiten: Hoher Zierwert, viele Sorten stehen zur Auswahl.
  2. Schneeball (Viburnum tinus)
    • Eigenschaften: Dunkelgrüne Blätter, kleine weiße Blüten und dekorative Beeren.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Ganzjährig dekorativ, auch für Einzelstellung geeignet.
  3. Mahonie (Mahonia aquifolium)
    • Eigenschaften: Glänzendes Laub mit gelben Blüten und blauen Beeren.
    • Standort: Halbschatten bis Schatten.
    • Besonderheiten: Pflegeleicht und ideal für schattige Ecken.
  4. Zwergmispel (Cotoneaster)
    • Eigenschaften: Kompakter Wuchs, glänzende Blätter und rote Beeren.
    • Standort: Sonnig bis halbschattig.
    • Besonderheiten: Perfekt für kleinere Gärten oder als Bodendecker.

Fazit

Eine durchdachte Begrünung mit Bäumen, Sträuchern und Hecken verleiht jedem Grundstück Struktur, Ästhetik und Funktionalität. Immergrüne Gehölze bieten dabei ganzjährig Sichtschutz und Schönheit, während blühende Sträucher und Baumgruppen den Garten optisch aufwerten und zum Verweilen einladen. Wichtig ist, die rechtlichen Vorgaben sowie die Standortbedingungen zu berücksichtigen. Mit der richtigen Auswahl und Planung kann jeder Garten – ob Innenhof oder großer Außenbereich – zu einer grünen Oase werden, die nicht nur praktisch, sondern auch ein Hingucker ist.